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Geschenk ohne Anspruch.

Bild 2014_01_21 Wert KäseWir waren das Wochenende auf einer großen Urlaubs-Messe. Was uns auffiel: Es gab ganze Heerscharen von mit Taschen beladenen Erwachsenen und Kindern. Eine der Hauptfragen war scheinbar ‘Was gibt es hier umsonst?’. Besonders kühn war es an einem Stand aus Südtirol. Ein Mann wollte ein Käsestück, ausreichend für sehr viele Käsebrote. Die Thekendame nahm ein Stück und legte es auf die Waage. Der Mann forderte sie jedoch auf, von weiter unten ein noch größeres Käsestück hervorzuziehen und dieses ihm zu geben. Also wog die Frau das Riesenstück und nannte dem Mann den Preis. Damit hatte der Mann (offensichtlich?) nicht gerechnet und er wurde laut. Er war davon ausgegangen, diesen Laib Käse umsonst zu bekommen. Ich fragte die Verkäuferin, ob das ein Einzelfall war. Er war es nicht.

Der Glaubenssatz < Ich erhalte die Leistungen anderer umsonst oder billigstmöglich. > ist ziemlich verquer. Auch wenn uns der Slogan ‘Geiz ist geil’ oder die vielen Umsonst-Angebote im Internet etwas anderes vorgaukeln: Leistungen werden in der Regel erbracht, um eine Gegenleistung zu erhalten.

Wir können eben nicht davon ausgehen und einfordern, dass wir ein gutes Produkt oder eine Dienstleistung (fast) umsonst erhalten. Die Grundeinstellung des Wirtschaftens ist eher ‘ich kann etwas so gut, dass es auch für andere Menschen von Wert ist und ich diesen Gegenwert auch erhalte’.

Sollten wir etwas geschenkt bekommen ist es eben genau das: Ein Geschenk.

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Zum Gedanken ‚Leistung und ihr Wert‘ folgen die nächsten drei Tage noch drei Geschichten.

 

21. Januar 2014 von Christoph Nowag | Kategorien: Think

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