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Ohne Hintergedanken.

Im BWL-Studium habe ich gelernt: ‘Wichtigstes Ziel eines Unternehmens ist die Gewinnmaximierung.’ Diese These kann man so stehen lassen. Oder feststellen, dass sie für einen selbst nur als ein Ziel neben anderen gilt.

Natürlich muss ein Unternehmen erfolgreich sein, weil sonst die Mitarbeiter entlassen werden, keine Investitionen getätigt werden können, man selbst nichts zum Leben hat, wir dem Kunden zukünftig keinen Nutzen mehr bringen können usw.

Wer aber zu schnell die < Was-bringt-es-Frage > vor Augen hat, verstellt sich selbst den Blick. Und verbaut sich mögliche Entwicklungen.

Ich habe vor einigen Jahren über ein junges Unternehmen im IHK-Magazin gelesen. Ich fand toll, was sie machen und habe ihnen das auch geschrieben. Warum ich das tat? Weil ich es eben toll fand. (So etwas mache ich häufiger.) Unerwarteterweise kam eine Antwort. Wir telefonierten. Wir vereinbarten einen Kennenlerntermin. Es folgten noch mehrere andere Treffen. Und auf einmal hatten wir neben der persönlichen Ebene auch eine berufliche Verbindung.

Ein zweites Beispiel: Vor längerer Zeit habe ich einen Artikel über gemeinnützige Stiftungen geschrieben. Ein Herr meldete sich und hatte Fragen. Es gab mehrere Kontakte. Dann war zwei Jahre nichts mehr zu hören. Letztes Jahr rief er wieder an mit Problemen. Zum Ende eines Telefonats fragte er, ob ich eine Stiftung wüsste, der er nach seinem Tod etwas vermachen könnte. Ich nannte ihm eine der Stiftungen, in der ich aktiv mitwirke. Wieder hörte ich nichts mehr von ihm. Diesen Samstag wurde ich von einem Notariat informiert, dass die empfohlene Stiftung Alleinerbin meines zwischenzeitlich verstorbenen Telefonkontakts ist. Wir sind uns nie persönlich begegnet.

In beiden und noch vielen anderen Fällen hätte sich voraussichtlich nichts entwickelt, wenn ich gleich den Verkäufermodus eingeschaltet hätte. Lieber Begegnung ohne Hintergedanken. Der Rest kommt, wenn es sein soll.

29. Januar 2013 von Christoph Nowag | Kategorien: Think

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