Letzte Woche war ich auf einem Vortrag über Social Media. Am Schluss des Vortrags wurden wir darauf hingewiesen, dass wir eine Strategie brauchen, um im Internet erfolgreich zu sein. Und egal welche Publikation man übers Web und sein eigenes mögliches Tun dort liest: Man braucht eine Strategie.
Wikipedia sagt uns, dass Strategie ein ‘längerfristig ausgerichtetes Anstreben eines Ziels unter Berücksichtigung der verfügbaren Mittel und Ressourcen’ ist. Und irgendwie klingt das ein bisschen kompliziert. Und es klingt auch so, als müsste man vor Beginn ziemlich herumüberlegen, wie man das alles anfängt. Ich möchte einmal zeigen wie meine Überlegungen und mein Tun dazu laufen:
- Für mich sind die diversen Social-Media-Möglichkeiten unterschiedliche Spielplätze. Und ich habe unterschiedlich viel Lust, dort mitzuspielen. Wenn ich eine neue Möglichkeit entdecke (Blog, Xing, Facebook, Google+, Twitter usw.) versuche ich, etwas darüber herauszufinden und spreche mit Menschen, die den Spielplatz kennen.
- Wenn ich den Spielplatz interessant finde, möchte ich möglicherweise mitspielen. Für den Einstieg bekomme und suche ich mir meistens eine Hilfestellung. Johannes Lemminger hat mich einen Samstag Vormittag bei Xing unterstützt. Onchestra tat und tut dies wesentlich beim Blog, bei Facebook und bei allen Wehwehchen, die ich habe. Ohne diese Hilfen hätte es vom ‘ich will’ bis zum ‘ich kann‘ viel länger gedauert.
- Ich spiele aktiv. Ich kann nicht überall mitmachen. Aber dort, wo ich mitmache, mache ich auch mit. Einen Blog zu beginnen und dann nur noch spärlich zu aktualisieren kommt mir genauso unsinnig vor, wie bei Xing und Konsorten nur gelegentlich einen neuen Kontakt zu generieren.
- Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, mehrere Schritte zurückzutreten und sein eigenes Tun anzuschauen. Wo bin ich aktiv? Wie trete ich auf? Wen möchte ich ansprechen und wen spreche ich tatsächlich an? Wieviel Zeit investiere ich? usw.
Es kann gut sein, dass ich mein Spiel dann ändere und neu ausrichte. Doch auch hier wieder: Ich spreche davor mit Menschen. Denn die haben andere Sichtweisen als ich. Und diese Perspektivwechsel, die ich bei Gesprächen u.a. mit Dieter Soldan, Hannelore Ohle und Denise Maurer erhalte, lassen mich irgendwann klar sehen, bei welchen Spielen ich wie mitspielen möchte.
Ich könnte es auch noch kürzer formulieren:
Es macht mir Spass. Ich lasse den Kopf eingeschaltet. Ich habe reale Kontakte mit denen ich reden kann. – Und die mir wichtiger sind als virtuelle Kontakte. – Ich gehe es an und ändere bei Bedarf auch wieder.
Und wie sieht Ihre Social-Media-Strategie aus ?
Guten Morgen Christoph,
vielen Dank für diesen Beitrag, der mir absolut aus der Seele spricht! Schließlich kommunizieren Unternehmen und Unternehmer schon seit Jahrzehnten digital – nämlich per E-Mail. Hat man sich da am Anfang auch erstmal eine Strategie zurecht gelegt, wie man diese neue Kommunikationsart nun am effektivsten einsetzt? Nein, man hat es einfach versucht. Zunächst privat, dann geschäftlich.
Ähnliches beschreibt auch mein Text „Social Media Kongresse – ich kann es nicht mehr hören!“ (http://www.onchestra.com/blog/p/social-media-kongresse-2012). Wer Spaß daran hat, mit Kunden, Interessenten und/oder Kollegen zu kommunizieren, sollte sich keine Gedanken machen über das „warum“, sondern einfach damit anfangen. Der Rest ergibt sich, wie Du schön beschreibst, von alleine.
Einen gelungenen Tag wünscht Dir und Deinen Lesern,
Michael
Hallo Michael und all die anderen, die gemailt haben,
danke für die Rückmeldungen. Es hat mich etwas überrascht, dass keine Stimmen laut wurden, die einer glasklare Strategie das Wort redeten. Eine gute Strategie ist ja auch was Feines. Aber es geht eben (manchmal) auch anders. Und vielleicht insbesondere dann, wenn man noch gar nicht weiß, was das neue Werkzeug alles kann.
Beste Grüße
Christoph