Die Tür und der Türsteher.

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Christoph Nowag

Veröffentlicht am 

von Christoph Nowag

Kategorie: Archiv

Im Blogbeitrag (K)ein Schaufenster ging um es um Homepages von Steuerberatern. Dieter Soldan hat in seinem Kommentar u.a. geschrieben < Keine Homepage ist inzwischen Totalverweigerung, das ist, als ob jemand keine Postadresse hätte. So eine Kanzlei existiert eigentlich nicht. > In der letzten Zeit habe ich in der Kanzlei, bei Kunden und auch sonst, wenn das Gespräch gepasst hat, nachgefragt, wie gesucht wird. Ergebnis dieser nicht repräsentativen Umfrage: Fast ausschließlich über das Internet, insbesondere Google, und manchmal über das gedruckte Branchenverzeichnis vor Ort. Eine Mitarbeiterin antwortet heute auf die Frage, wann sie das letzte mal in ein Telefonbuch oder die Gelben Seiten geschaut hat mit < vor gefühlten 100 Jahren. > Die meisten von uns werden diese Einschätzung teilen.

Überraschend sind diese Erkenntnisse nicht. Aber überraschend ist, dass daraus zum Teil keine Konsequenzen gezogen werden. Eine Homepage kann viel mehr sein, als eine Visitenkarte, aber häufig erfüllt sie nicht einmal diese Funktion richtig. Bei vielen Homepages hat man den Eindruck, sie wurden einmal ins Leben gerufen und sind seitdem verweist. Und Provisorien halten ewig. Anders ist es nicht zu erklären, dass es auf manchen Unterseiten seit Jahren heißt < Folgt in Kürze. >

Der Internetauftritt vermittelt den ersten Eindruck, ist Informationsquelle und Produktplattform. Er ist eine der Türen zum Unternehmen und auch vom Unternehmen zum Kunden. Würde uns unser eigener Internetauftritt gefallen, wenn wir unser (potentieller) Kunde wären?

Doch unser Internetauftritt muss gefunden werden. Und vor dieser Tür steht ein mächtiger Türsteher. Der Mächtigste heißt Google. Die Suchmaschine bestimmt mit, ob unser Unternehmen eine Chance hat, gefunden zu werden. Nur wenn wir in den vorderen Plätzen bei einer Anfrage landen, werden wir wahrgenommen. Wir müssen uns neben der Homepage auch Gedanken machen, wie wir am besten gefunden werden und eine gute Platzierung erreichen.

20 Gedanken zu „Die Tür und der Türsteher.“

  1. Immer regelmäßiger habe ich das Gefühl, dass der von Dir beschriebene Umstand in den meisten Fällen einer Angst vor Technik im Allgemeinen und dem Internet im Besonderen geschuldet ist.
    Wenn FirmeninhaberInnen wüssten, wie einfach es sein kann,
    1. über das Internet von mehr und mehr Interessenten gefunden zu werden und
    2. eine maximal große Anzahl dieser Besucher zur Kontaktaufnahme zu bewegen,

    würde das Thema „Online Marketing“ vermutlich auch von mehr kleinen Firmen in Eigenregie betrieben. Denn entgegen der leider weit verbreiteten Meinung ist weder für „1.“ noch für „2.“ eine Agentur nötig.

    Grüße vom Stuttgarter Flughafen,
    Michael

  2. Guten Morgen Michael,

    es kann gut sein, dass hier ein Unwohlsein mitspielt. Deswegen bin ich auch so froh, dass ich bei Euch bin und Ihr genau einen Telefonanruf oder eine Email von mir weg seit, wenn es Fragen oder Probleme gibt.

    Es könnte aber auch sein, dass andere Aufgaben dringlicher sind und als wichtiger eingestuft werden. Und vielleicht ist man ja auch auf dem Auge blind. Und: Man kann sich wunderbar übernehmen: Homepage, Blog, Soziale Netzwerke … Es gehört schon eine kleine Strategie dazu, um nicht überall und nirgends mitzuspielen.

    Mit besten Grüßen
    Christoph

  3. Hallo Christoph,

    mich würde es nicht wundern, wenn auf manchen Kanzlei-Homepages von Steuerberatern noch unter „Aktuelles“ der letzte Beitrag „Einführung des Minijobs“ lautet!

    An Deinem Beitrag wird mir mal wieder bewußt, dass wir auf dem richtigen Weg sind!

    Gruß Rüdiger

  4. Guten Morgen in die Runde,

    gestern hatten Michael und ich noch drüber gesprochen, wieso so wenige im Internet richtig Gas geben, sondern manchmal nichtmal die Minimalanforderung, eine eigene Webseite, erfüllen. Ich glaube es ist dieser Teufelskreis der Motivation. Denn am Anfang passiert auf der Webseite rein garnichts. Das sehe ich und habe dadurch keine Lust mehr weiter zu Bloggen. Das Problem hat aber jeder. Aber die einen halten durch (winke winke Christoph 🙂 und die anderen geben nach einem Blogpost auf und sehen keine Zukunft für ihr Internetengagement. Und damit man aber Vertriebstechnisch garnichts gemacht hat, schaltet man dann lieber ein paar überteuerte Anzeigen in irgendwelchen lokalen Käseblättern oder Branchenbüchern.

    Wir hatten uns dann gestern noch gefragt, wie man diese erste kritische Phase überwinden kann, in der auf der eigenen Webseite garnichts los ist. Diese Frage würde ich gerne an die anderen Blogleser weiter geben, da wir darauf noch keine wirklich plausible Antwort gefunden haben. Wie promoted Ihr Eure Webseite/Facebook Profil Seite/Euer Blog?

    Viele Grüße und guten Start in den Tag,
    Marc

    • Hallo Marc,

      ich werde demnächst mal einen Beitrag hier über meine Erfahrungen mit dem Blog schreiben. Ich glaube, aber das dieses Medium nur ein Weg ist. Nicht jeder kann und will schreiben. Aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten.

      Viele Grüße
      Christoph

  5. Moin,

    gerade mit dem Werbeverbot dieser Berufsgruppe ist eine Internetseite ein großer Vorteil gegenüber anderen Medien.

    Dadurch, dass informative Inhalte von den Suchmaschinen hoch gewertet werden, aber trotz des damit verbundenen Werbeeffekts nicht als Werbung deklariert werden können, ist das Medium Internet eigentlich wie für diese Berufsgruppe(n) gemacht.

    Auch die Möglichkeit via Social-Media ein Tor für Weiterempfehlungen durch unabhängige und damit glaubwürdige User zu schaffen ist mehr Wert als jede Anzeige.

    Leider musste ich als Webdesigner in Hamburg feststellen, dass neben Desinteresse und Unterschätzung oft übertriebene Sparsamkeit (an der falschen Stelle) zu dieser Verweigerung beiträgt. Das ist ein Umstand, den ich gerade bei den jährlichen Kosten für Eintragungen in konventionelle Printmedien, wie z.B. Branchenbücher, nicht wirklich nachvollziehen kann.

    • Sehr geehrter Herr Graack,

      herzlichen Dank für Ihre Einschätzung und willkommen in der Runde. Und was Sie schreiben gilt wohl nicht nur für Steuerberater, sondern für viele (Klein-)Gewerbetreibende.

      Mit besten Grüßen aus Süd nach Nord
      Christoph Nowag

      • Hallo Herr Nowag,

        selbstverständlich gilt das nicht nur für Steuerberater. Ich habe mich speziell darauf bezogen, da es hier offensichtlich um diese Sparte geht.

        Wobei ich aber auch sagen muss, dass mir die Sparsamkeit und Unterschätzung von Werbemaßnahmen bei Freiberuflern ausgeprägter erscheint, als bei gewerblichen Unternehmern.

        Beste Grüße
        Christoph Graack

  6. Guten Tag in die Runde,

    ja man fragt und wundert sich manchmal. Eine Homepage nur mit dem üblichen: „Das sind wir.“ hielt ich nie für sinnvoll. Generell denke ich, dass dieser Berufsstand, der nie richtig werben durfte, immer noch in diesem Zustand verharrt und nur langsam sich löst. Aber es bricht auf und das ist gut. Der Kanzleiinhaber, der dies nicht erkennt, wird ein Problem haben. Neben Internet ist aber immer auch noch die persönliche Empfehlung glaube ich die beste Empfehlungskarte. Mit dieser googelt sich aber der potentielle Mandant dann zu Hause durch seine Kandidaten und stellt sich die Frage: Wer wird mein nächster Steuerberater.

    Klar ist, dass dies alles für den Berater zeitaufwendig ist und er seine Marketingstrategie in seine Gesamtstrategie einbinden muss. Bleibt alles an ihm hängen, wird es schwierig und der nächste dringende Fall macht den besten Vorsatz zunichte.

    Viele Grüße und weiter einen guten Tag
    Harald Müller

  7. Guten morgen in diese Runde,

    meiner Meinung nach sollte ein Unternehmen zumindest mit einem kleinen Internetauftritt vertreten sein.
    Wenn Christoph sagt, dass es dringlichere Sachen gibt, hat er recht. Dennoch sollte man nicht vergessen dass das Internet nicht zu unterschätzen ist.
    Derzeit geht es bei mir um eine Neugestaltung, daher weiß ich was es bedeutet sich einen Kopf darüber machen zu müssen.
    @ Michael Krause: ich denke würden ich die ungeahnten Möglichkeiten des Internets kennen, sodass wir darüber auch Aufträge bzw. Kunden bekommt,würden ich sicherlich mehr in diesem Bereich machen. Bin gespannt wie sich die Besicherzahl bei der neuen Homepage im Gegensatz zur alten verändert…
    Bekommt man denn bei euch auch Einführungen in den Bereich wie man mit dem Internet neue Kunden bekommt?

    • Hallo David,

      besten Dank für Deine Frage. Ja, auch das gibt es bei uns. Allerdings immer nur in Zusammenhang mit unserer eigenen Software, auf der die Seite aufbauen muss. Ansonsten hätten wir (möglicherweise) nicht die technischen Voraussetzungen, um die wenigen, essentiellen Funktionen abzubilden und so einfach wie möglich nutzbar zu machen.

      Gerne kannst Du mich unter 0711/5088 8856 oder per E-Mail (michael.krause@onchestra.com) erreichen, um weitere Details zu klären.

      Beste Grüße,
      Michael

  8. Die Internetpräsenz ist ein Muss! Um die Erwartungshaltung potentieller Nutzer der Website zu verstehen, braucht man nur mal seine eigene zu überprüfen. Wenn ich nach anderen Dienstleistern suche, wird mir klar, was an meinem eigenen Webauftritt zu machen ist. Allerdings finde ich leider, dass die Erfüllung der Anforderungen an Internet- und Social-Media-Auftritt zunehmend zeitintensiv sein können und ständige Pflege erfordern … frustrierend, wenn dann nach langem Kampf z.B. ein Google-Places-Eintrag plötzlich wieder ganz hinten steht. Da waren die gelben Seiten deutlich berechenbarer:-)

    Manuela Ponikwar

    • Hallo Frau Ponikwar,

      die Internet-Aktivitäten sind zeitintensiv. Ich kenne zwei Steuerberater, die nach eigener Auskunft täglich rund 4 Stunden ihre sozialen Netzwerke bedienen. Und das mit Erfolg, aber eben auch mit erheblichem Einsatz.

      Viele Grüße
      Christoph Nowag

  9. Hallo Manuela,

    da gebe ich Dir vollkommen recht. Allerdings glaube ich ist es falsch, sich nur auf die Spitze des Online-Marketing-Eisberges zu konzentrieren. In meinem Blog-Post „Je mehr Inhalte desto mehr Besucher“ (http://www.onchestra.com/blog/p/je-mehr-inhalte-desto-mehr-besucher) habe ich diese Thematik etwas ausführlicher dargestellt.

    Ich hoffe, diese Darstellung hilft, den Fokus etwas mehr auf das Wesentliche zu lenken.

    Viele Grüße in Richtung München!
    Michael

  10. Hallo,

    ich kann da auch nur zustimmen – ohne Online-Marketing geht es jeden Tag weniger. Auch Steuerberater müssen sich damit beschäftigen – auch wenn das vielleicht auf den ersten Blick nicht in die Kernkompetenz fällt.

    Beste Grüße

    • Guten Morgen Herr Kock,

      Kernkompetenz muss es ja auch nie werden. Ich sammle gerade Beispiele ganz schlimmer Homepages. Da wurde zum Teil gehandelt nach der Devise: Erstelle ich mal kurz selbst und dann habe ich sie.

      Wenn jemand Beispiele ganz schlimmer Homepages hat, wäre ich sehr an einer Email mit Link interessiert.

      Beste Grüße
      Christoph Nowag

  11. Guten Morgen Herr Kock,

    den Angeobtskalkulator auf Ihrer Startseite finde ich klasse! Gibt dem ganzen Thema deutlich mehr Transparenz und Kalkulationssicherheit. Wenn dann noch der Kundenservice stimmt, ist man eigentlich wunschlos glücklich – zumindest in Sachen Steuern 😉

    Einen schönen Tag wünscht,
    Michael Krause

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