Bei einer Fortbildungsveranstaltung habe ich mit einer Berufskollegin u.a. über Außendarstellung und insbesondere über Homepages gesprochen. Was mich ziemlich überrascht hat: Sie hat keine. Das hätte ich in der heutigen Zeit nicht für möglich gehalten. Ich bin dann etwas wahllos auf die Internetjagd gegangen und habe einen für mich neuen Überblick erhalten:
- Ein Teil der Steuerberater hat keine Homepage oder sie ist so versteckt, dass ich sie nicht gefunden habe. Nicht gerade selten existiert nur die erste Seite mit dem Hinweis ‘Hier entsteht eine neue Präsenz’.
- Relativ viele Homepages sehen so aus, als wären sie selbst gestaltet.
- Zum Teil sind die Texte nicht lesbar: Weil man sie aufgrund der Schriftgröße, -art und der Farbwahl nicht lesen kann, oder weil sie inhaltlich so geschrieben sind, dass man sie nicht lesen will.
Aber es gibt auch unglaublich gut gestaltete und inhaltlich interessante Homepages. Seit langem eine meiner ‘Lieblingsseiten’ ist die von der Kanzlei Dietloff.
Eine Homepage ist ein wichtiges Schaufenster nach außen. Über sie kann man via Suchmaschine gefunden werden. Potentielle Kunden verschaffen sich einen ersten Überblick und einen Eindruck. Ebenso mögliche neue Mitarbeiter.
Die Homepage ist ein Baustein zum Aufbau des Images und eine gute Möglichkeit, die Kanzleikultur darzustellen. Nichts gegen Styling, große Fotos usw., aber das Wichtigste ist der Inhalt. Und da kann man sich gar nicht genügend Mühe geben, um das, was man sagen möchte, klar zum Ausdruck zu bringen und nicht nur Worthülsen ins Netz zu setzen.
Hallo Christoph,
ja man erlebt viele Internetseiten – oder auch keine.
Was mich auch erschreckt: Wenn unter „Aktuelles“ noch als neuester Beitrag die Einführung des Mini-Jobs steht!
Wir sind gerade unserer Seite mal am entrümpeln. Wieder ein klares Bild schaffen für die wichtigen Dinge!
Gruß Rüdiger
Hallo Rüdiger,
auch bei uns ist die Homepage eine Baustelle, auf der von Zeit zu Zeit gearbeitet wird. Bei uns wird sich das Layout demnächst etwas verändern. Darauf freue ich mich schon richtig, mit Onchestra ( http://www.onchestra.com ) das in Angriff zu nehmen.
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph und Rüdiger,
ich sehe es auch so, dass die Internetseite das Schaufenster für unsere Kunden bzw. eventuelle Neukunden ist. Hier keine Seite zu haben bzw. eine schlechte (ist fast noch schlimmer) ist für mich grob fahrlässig. Selbst in Zeiten von Social Media hat die statische Internetseite ihre Daseinsberechtigung. Du hast mich mit deinem kleinen BLOG-Eintrag jetzt auf eine gute Idee gebracht.
Mit lieben Grüßen
Johannes
Hallo Johannes,
lässt Du uns an Deiner guten Idee teilhaben? Wir sind an guten Ideen ja alle so interessiert.
Gruß Christoph
Hallo Christoph,
ich bin absolut deiner Meinung. Vielen Websites sieht man auch an, ob die Kanzlei auch wirklich an den Mandanten denkt. Wenn als Linksammlung z.B. Bundessteuerberaterkammer, BFH und ähnliche für Mandanten spannende Verweise zu finden sind.
In einem Punkt möchte ich dir widersprechen: die optische Gestaltung einer Website ist als erster Eindruck mindestens so wichtig wie der Inhalt. Sie wirkt intensiver und wird als erstes und unbewusst wahrgenommen.
Der Internet-Auftritt von Frau Dittloff ist tatsächlich überzeugend und sehr professionell. Ob sie weiß, dass unter der Rubrik Informationen seit Mai nichts mehr steht?
Herzliche Grüße nach Stuttgart
Hallo Klaus,
der optische Eindruck ist wichtig. Aber es gibt haufenweise Beispiele, bei denen Form und Inhalt nicht zusammenpassen oder manchmal sogar abwegig sind. Da gibt es z.B. auf einer Steuerberaterhomepage das Bild einer Chemielaborantin, die mit Reagenzgläsern werkelt. Im Text ist aber nicht der leiseste Hinweis darauf, was das mit der Leistung ‚Lohnabrechnung‘ zu tun haben könnte.
Hinter der schönen Fassade muss auch Inhalt sein.
Viele Grüße
Christoph
Hallo zusammen,
@Christoph, vielen Dank für diesen Beitrag und den zugehörigen Verweis.
Unserer Meinung nach ist eine Webseite nur dann ihr Geld wert, wenn Sie auch neue Kunden bringt. Ansonsten gleicht sie einer Visitenkarte, die man in der Schublade vergraben hat.
Um in Suchmaschinen bei relevanten Suchbegriffen gefunden werden, muss sowohl das Design als auch das dahinter stehende System entsprechend richtig entwickelt und konfiguriert sein.
Der nächste, sehr wichtige Punkt sind, in der Tat, Inhalte. Je mehr Inhalte eine Webseite enthält, umso zahlreicher die „Ankerpunkte“, die in Suchmaschinen aufgegriffen werden können. Wir haben Kunden, die dank unserer Plattform im Monat über 1000 Besucher (also einzelne Menschen) auf Ihrer Webseite haben, obwohl es sich lediglich um 1-Mann-Betriebe handelt. Grund: es werden regelmäßig für die Zielgruppe relevante Inhalte veröffentlicht, welche nicht nur Expertise vermitteln sondern v.a. auch von Suchmaschinen aufgegriffen und bei passenden Suchanfragen dargestellt werden.
Sollte am Thema „Online Mandantenakquise“ in größerem Maße Interesse bestehen, könnte ich mir gut vorstellen einen Vortrag diesbezüglich anzubieten. Wenn es für die Interessierten einfacher ist, wäre auch ein Online-Streaming als Live-Event denkbar. So würde der Aufwand maximal gering gehalten – allerdings geht der persönliche Kontakt leider ein Stück weit verloren.
Eventuell könntest Du, Christoph, Dich als „Zentrale Anlaufstelle“ für eventuelle Interessenbekundungen sehen? Ansonsten auch gerne per E-Mail an mich.
Viele Grüße,
Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für den Aspekt mit den Suchbegriffen und -maschinen. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, ist es überhaupt nicht gesagt, dass man mit eigener Homepage auch gefunden wird.
Und danke auch für das Angebot mit dem Online-Vortrag zur ‚Online-Mandatenakquise‘. Mal schauen, ob da was zusammenkommt.
Beste Grüße
Christoph
Hallo in die Runde,
vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag! Der Internetauftritt als Visitenkarte bzw. virtuelles Schaufenster wird erstaunlicherweise vor allem in den steuer- und rechtsberatenden Berufen immer noch zu wenig genutzt. Und wenn, erlebt man immer wieder grottoide Optik, endlose Aufzählungen von Tätigkeiten – ohne dass man sich gegenüber der Konkurrenz abgrenzt. Dabei ist für den potenziellen Mandanten vor allem eines entscheidend: Stimmt die Chemie, kann der Berater mich und meine Bedürfnisse gut betreuen? Service ist wichtig, ein nettes Foto und schnell auffindbare Kontaktdaten aber auch. Und kurze, gute Texte, die den potenziellen Mandanten davon überzeugen, dass er genau hier gut aufgehoben ist mit seinen Anliegen.
Viele Grüße aus Köln
Constanze Hacke
Hallo Frau Hacke,
herzlichen Dank für Ihren Beitrag ! In dieser Diskussion ging es bisher fast ausschließlich um das Schaufenster hin zum Kunden. Aus meiner Sicht ist daneben noch ein weiterer Adressatenkreis sehr wichtig: Potentielle zukünftige Mitarbeiter. Man auf einer Homepage sehr gut beide Zielgruppen ansprechen.
Mit sonnigen Grüßen
Christoph Nowag
Guten Tag!
1. K e i n e Homepage ist inzwischen Totalverweigerung, das ist als ob jemand keine Postadresse hätte. So eine Kanzlei existiert eigentlich nicht. In Zukunft werden fast alle Kontakte über Suchbewegungen im Internet gefunden oder abgesichert. Selbst nach einer persönlichen Begegnung guckt man auf die Homepage.
2. Selbst gebastelt: Kann man machen, ist aber negative Imagepflege. Da ein Steuerberater ein Berater ist, hätte ich den Anspruch, dass sich der Berater auch beraten lässt. Sonst ist es unprofessionell.
3. Ob selbst schlecht gemacht oder von einem schlechten Dienstleister: Nicht lesbar ist natürlich auch keine Pluspunkt. Wobei es da im Detail durchaus manchmal knifflig wird oder die Meinungen auseinander gehen (z.B. kann graue Schrift bei einem guten Bildschirm gut lesbar sein, bei einem mittelmäßigen schlecht…).
Die Seite von Deiner Kollegin Dietloff ist wirklich sehr gut.
Hallo Dieter,
vielen Dank für die neuen Sichtweisen. Besonders spricht mich der zweite Punkt an: Ein (Steuer-)Berater sollte sich auch beraten lassen.
Viele Grüße
Christoph