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Tauschen.

Die Bilanzbesprechung war vorüber. Im Jahr drei nach der Gründung hatte das Unternehmen einen sehr ordentlichen Gewinn erzielt. Ich fragte den Unternehmer, was die nächsten Ziele wäre, wie es weitergehen würde. Aus Sicht meines Kunden würde es im neuen Geschäftsjahr noch etwas besser laufen, aber weitere große Umsatz- und Gewinnsteigerungen wären nicht geplant. Dazu wäre es ihm zu wichtig, Zeit für sich zu haben. Der Nachmittag würde ihm gehören. Er sei nach dem Mittagessen normalerweise nur noch telefonisch erreichbar.

Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Da hatte jemand klar für sich dem Schwerpunkt Beruf den Schwerpunkt Privat gegenübergestellt. Er wäre wahrscheinlich das Paradebeispiel für gelungene Work-Life-Balance.

Wer mehr Sport treiben will, Zeit mit der Familie verbringen möchte usw. der wird meistens an einer anderen Stelle weniger Zeit aufwenden können. Sei es im Job, vor dem Fernsehen oder sonst wo. Das ist ein Tausch. Und bei einem Tausch wägen wir Wert und Gegenwert ab. Weniger Zeit im Beruf könnte auch heißen, weniger Umsatz und Gewinn (muss es aber nicht). Der Wert von mehr Zeit für die anderen möglichen Dinge sollte das für uns mindestens ausgleichen. Den Wert dabei können nur wir festlegen. Wir alle haben 100 % Leben. Was wir damit machen und welche Teile wir gegen andere Teile tauschen ist uns überlassen.

Tauschen betreibe ich aktiv. Ich wähle bewusst zwischen verschiedenen Möglichkeiten, tausche das Eine gegen das Andere und bin auch für die Konsequenzen des Tauschens selbst verantwortlich. So gesehen ist irgendwie das meiste im Leben Tausch.

Herzlichen Dank lieber Kunde für diese neue Perspektive. Ein echter Perspektivenwechsel.

10. April 2012 von Christoph Nowag | Kategorien: Think

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