Was habe ich heute gemacht?

Avatar

Christoph Nowag

Veröffentlicht am 

von Christoph Nowag

Kategorie: Archiv

Wissen Sie abends, was Sie den Tag über gemacht haben? Ich wusste es nicht. Aber interessiert hat es mich schon. Also habe ich mir die App ‘Intervalltrainer’ heruntergeladen und so eingestellt, dass sie alle 6 Minuten leise gongt. Das, was ich dann bei diesem Gongschlag gerade tue, notiere ich in einem kleinem Notizbuch. Nur kurz. Also Telefon, Email, Durchsicht, Beratung, Netzwerk, Blog, Mitarbeiter …

Wenn eine Tätigkeit mehrere Gongschläge andauert, mache ich entsprechend viele Striche hinter die Bezeichnung. Wenn ich telefoniere, dann eine Email beantworte und dann wieder telefoniere schreibe ich das auch so auf und nicht ‘Telefon 2 x‘.

Warum 6 Minuten? Ich wollte es einfach haben mit der Rechnerei. Denn z.B. bei einem Beratungsgespräch, das 1,5 Stunden dauert, gongt es natürlich nicht während der Besprechung, sondern ich schreiben im Anschluß ‘Beratungstermin 15x’. Ich hätte das Intervall auch auf 10 Minuten einstellen können.

Wenn man das einige Tage macht, hat man einen ziemlich genauen Überblick über die eigenen Aktivitäten und Ihre Abfolge. Wem das reicht, kann den Gong-Versuch beenden. Aber man kann noch viel mehr herausziehen. Alleine schon der Gongton erinnert mich manchmal daran, dass wieder Zeit ins Land gegangen ist und ich die aktuelle Aktivität abkürzen oder beenden sollte.

Und noch viel spannender wird es, wenn man abends seine Liste noch einmal kurz unter einem Aspekt analysiert und z.B. farblich markiert. Ich würde nur einen Schwerpunkt in der Woche (oder welchem Zeitraum auch immer) herausgreifen. Aspekte könnten sein:

  • Hätte ich Tätigkeiten zusammen legen können?
  • Wann wurde ich unterbrochen?
  • Muß ich die Aufgabe selbst erledigen?
  • Wie häufig habe ich wertschöpfend gearbeitet?
  • Vertrödele ich Zeit?
  • Was hat mich meinen Zielen näher gebracht?

Damit haben wir Klarheit. Das ist ja schon mal etwas. Geändert haben wir damit noch nichts. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

8 Gedanken zu „Was habe ich heute gemacht?“

  1. und noch viel schöner empfinde ich die Alternative, mich abends mit meinem HelfRecht-Planer zu beschäftigen, den vergangenen Tag kurz revue passieren zu lassen, den folgenden Tag zu strukturieren und im Laufe des Tages einen Punkt nach dem anderen abzuhaken. 😉 Vordenken, statt Nachdenken ;-))
    Herzliche Grüße aus Schwelm, Dirk

  2. Hallo Dirk,

    Du hast recht. Und trotzdem: Es passieren mehr Sachen, die man nicht geplant hat als vorstrukturierte. Zumindest bei mir. Du bist das offensichtlich schon eine Stufe weiter.

    Beste Grüße
    Christoph

  3. Lieber Christoph, bin über deinen schönen Beitrag mal wieder auf deiner Homepage „hängen geblieben“. Für mich ist es immer noch die beste Steuerberaterhomepage, die ich kenne…

    Viele Grüße nach Stuttgart
    Christian

  4. Hallo Christoph,

    WAHNSINN! Ich freue mich mittlerweile immer schon auf Dienstag früh!

    Viele Grüße und ein dickes Lob dafür
    Gunther

  5. Lieber Christoph,
    da wird mir ja fast schon ein bißchen schwindlig vor soviel Selbstdisziplin und Durchorganisation des Arbeitslebens. Unter welcher Prämisse steht dieses Vorgehen? Mit möglichst wenig Aufwand das Maximale aus seiner Arbeitskreativität herauszuholen? Gewinnoptimierung? Jetzt nicht nur geldlich gesehen, auch zeitlich ?
    Dieses Effizienzstreben und auch nur noch nach Kostenoptimierung strebende Verhalten sehe ich auch im Gesundheitswesen. Hier haben die Controler das Sagen und bestimmen den Medizinablauf, So etwas wie ein unnützes Gespräch am Bett eines Patienten oder in der Praxis fällt natürlich damit ganz in die Ineffizienzklasse.
    Herzlichst
    Wolfgang

    • Hallo Wolfgang,

      ich stelle ein Werkzeug oder eine Idee vor, die jeder nutzen kann, der wissen will, was man eigentlich so treibt. Die Verbesserung des Verhältnisses von minimalem Aufwand zu maximalem Gewinn wird damit nicht funktionieren, weil zwei Variablen eine zu viel ist.

      Mir geht es um etwas anderes: Wenn ich z.B. ein Ziel habe und in meinem ganzen täglichen Aktivitäten steht nie etwas davon, dass ich einen Schritt auf dieses Ziel zugehe, ist das etwas komisch.

      Beste Grüße
      Christoph

Die Kommentare sind geschlossen.