Bis vor kurzem war für mich das Wort < merkwürdig > gleichzusetzen mit < sonderbar >. Doch letzten Dienstag hörte ich auf einem Vortrag bei der Staufen AG dem ehemaligen Fußball-Schiedsrichter Urs Meier zu. Er sagte sinngemäß ‘Führungsspieler müssen merkwürdig sein’. Wumms. Das saß.
So hatte ich es noch nie gesehen. Merkwürdig. Merk-würdig. Würdig zu merken …
Wie ich es sehen will, hat das Wort nichts mit sonderlich zu tun, sondern damit, dass etwas oder jemand würdig ist, be- und gemerkt zu werden. Bemerkbar sein, und nicht in der großen Masse anonym untertauchen. Dinge gut zu machen und die Leistung vorzuzeigen. Die eigene Meinung zu vertreten. Auch gegen Widerstände. So wie man ist aufzutreten, authentisch und kein Abziehbild zu sein. Manchmal begegnen wir Menschen, die sich uns unmittelbar ins Gehirn einbrennen.
Die Frage < was ist würdig zu merken ? > stellen wir nicht nur bei Menschen.
Was macht meine Homepage merk-würdig?
Wo weichen unsere Produkte von der Norm ab? Und ist das positiv?
Ich werde zukünftig das Adjektiv merkwürdig nur noch in seiner positiven Form verwenden. Ansonsten kommen sonderbar, befremdlich etc. zum Einsatz.
Erstaunlich, was uns die Sprache alles zu bieten hat …
Guten Morgen Herr Nowag und eventuelle Leser,
ich sehe in der Verwendung von Adjektiven ein Problem. Geben sie doch außer der Information zugleich eine Wertung des Verfassers ab. Ich versuche möglichst frei von Adjektiven zu schreiben, was mir nicht immer gelingt. Das ist merkwürdig.
Herzliche Grüße in die Republik und einen schönen Vatertag
wünscht
Udo Stürmer
Hallo Herr Stürmer,
Adjektive sind wertend. Welche Wertigkeit sie haben, liegt an uns. Und welche Bedeutung sie haben manchmal ebenfalls. Gerade bei dem Wort merkwürdig hat sich die Bedeutung für mich verändert. Das ist schon merk-würdig.
Beste Grüße
Christoph Nowag