Nicht überall Eunuche sein.
Unsere Jüngste ist gerade in der Phase wo es überall heißt ‘ich kann das’. Doch wie sie manchmal schmerzhaft erfahren darf, hat sie Ihre Möglichkeiten überschätzt und befindet sich eher auf der Stufe ‘ich kenne das’.
‘Das kenne ich’ passt wunderbar in die Gegenwart. Viele Menschen kennen ganz viel. Aber eher oberflächlich und nicht tiefgreifend. Denn sonst wären Sie ja Kenner. Oder noch besser Könner.
Doch wir können so viel über das Fahrrad fahren lesen, wie wir wollen. Wir werden nach all der Lektüre nicht (besser) fahren. Wir merken vielleicht, dass wir es nicht können, also inkompetent sind. Sich dessen bewusst zu werden ist schon ein guter Start.
Es gibt vier Stufen der Kompetenzentwicklung:
- Unbewusste Inkompetenz:
Ich verstehe nicht, um was es geht. Ich weiß gar nicht, dass ich etwas nicht kann. - Bewusste Inkompetenz:
Ich weiß, dass ich es nicht kann, kümmere mich aber nicht darum. - Bewusste Kompetenz:
Ich weiß, wie ich es angehen muss. Es ist mit viel Anstrengung verbunden. - Unbewusste Kompetenz:
Ich kenne, kann und tue es, ohne mich dabei besonders anstrengen zu müssen. Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.
Der Unterschied zwischen Kennen und Können ist nur ein Buchstabe. Ein entscheidender. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich etwas umsetzen kann oder im Startblock hängen bleibe und die Luft sofort raus ist.
Eunuchen wissen, wie es geht, aber können es nicht. Doch im Gegensatz zu den Eunuchen können wir in manchen Bereichen zum Könner werden. Wir müssen in uns selbst investieren und uns anstrengen, bis wir es beherrschen.