Als ich mich vom Eremiten zum Familienvater wandelte, hat sich viel verändert. Es kamen auch Gedanken der unangenehmen Art auf: Was soll passieren, wenn mir oder meiner Frau etwas zustößt oder ich zeitweise nicht so handeln kann, wie ich will? … Nichts, mit dem man sich gerne beschäftigt.
Vom Kopf her ist es jedem von uns klar, dass wir – unabhängig vom Alter – ein Testament, eine Vorsorgevollmacht mit Patienten- und Betreuungsverfügung brauchen. Doch auch wenn wir das alle richtig und wichtig finden: Haben wir so etwas selbst?
Meine Frau und ich hatten es dann irgendwann für uns geregelt und ich dachte, wir hätten gut vorgesorgt. Doch dann erlebte ich beruflich und privat mehrereTodesfälle, die mir zeigten, dass damit noch längst nicht alles geregelt ist. Die Hinterbliebenen hatten keine Ahnung, bei welcher Versicherung sie versichert waren, in welchem Grundbuch die Immobilien eingetragen waren, welche Anlageformen bestanden usw. Sie waren nicht im Bilde. Und was viel schlimmer war: Sie konnten sich nicht einen Überblick verschaffen. Wo die Daten und Dokumente zu finden waren, wusste nur der Verstorbene.
Ich möchte uns so etwas ersparen. Dokumente sind klar strukturiert und abgelegt und wir haben eine zentrale Aufstellung. Ich nenne diese Aufstellung Persönliche Inventur. In diesem Dokument steht so ziemlich alles: Unsere Abos, die Versicherungsnummern, Ansprechpartner usw. oder zumindest, wo es zu finden ist. Diese Aufstellung aktualisiere ich laufend. Das ist fast keine Arbeit, denn so häufig ändert sich nichts. Ich bin mir sicher: Würde mir etwas passieren, hätte meine Frau innerhalb kürzester Zeit die Übersicht. Und ich weiß auch, wo ich nachsehen muss um z.B. herauszufinden, wo wir seit wann Mitglied bin und wann ich kündigen kann.
Ich spreche solche Themen bei Mandanten aktiv an. Und fast immer wird zustimmend genickt. Jedoch nur die wenigsten haben schriftliche Verfügungen getroffen. Alle finden es wichtig. ‘Ja man sollte, man müsste mal, wir haben auch schon darüber nachgedacht …’ Doch das war es dann meistens auch.
Möge es so kommen, dass wir die Dinge nicht brauchen. Aber es ist gut, dass es geregelt ist.
Lieber Christoph,
bleibe gesund und fröhlich, so dass der Ordner nur zum Abstauben benötigt wird 😉
Herzliche Grüße aus Schwelm, DIrk
Guten Morgen Dirk,
so soll es sein. Nicht nur bei uns, sondern auch bei Euch und vielen anderen. Und trotzdem: Es ist gut, wenn es geregelt ist. Die ‚Einschläge‘, auch in unserem Bekannten- und Freundeskreis, werden häufiger.
Beste Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
das ist eine gute Anregung.
Wo legst du dieses Dokument ab.. PC?….Papier ??…, damit es nicht in falsche Hände gerät ?
Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
ich habe einen schmalen Ordner, in dem die Unterlagen (insbesondere die Verfügungen) liegen. Die PersönlicheInventur jedoch führe ich elektronisch in Word, das wäre mir sonst zu aufwendig. In dem Papierordner ist nur das Deckblatt mit dem entsprechenden Fundort der Datei.
Von den Verfügungen haben zudem Personen, die es angehen könnte, Kopien.
Beste Grüße
Christoph